Was ist dein Lieblingsessen?
Wenn ich mich auf die Frage festlegen müsste, was mein Lieblingsessen ist, dann wäre das ehrlich gesagt gar nicht so einfach. Essen ist für mich mehr als nur Nahrungsaufnahme – es ist auch ein Stück Kultur, ein Stück Heimat und manchmal sogar ein kleines bisschen Kindheitserinnerung. Es gibt bestimmte Gerichte, bei denen einfach alles zusammenpasst: der Geschmack, der Duft, die Erinnerungen an besondere Momente oder Menschen. Deshalb fällt es mir schwer, nur ein einziges Lieblingsessen zu nennen.
Ganz oben auf meiner Liste steht definitiv das klassische Schnitzel mit Pommes. Das ist so ein Essen, das fast jeder mag. Es ist unkompliziert, ehrlich und macht satt. Am liebsten natürlich ein richtig schön paniertes Schweineschnitzel, außen goldbraun und knusprig, innen zart und saftig. Die Pommes müssen natürlich auch passen – nicht zu labberig, sondern schön knusprig und außen salzig. Dazu noch ein Klecks Mayo oder Ketchup, je nach Stimmung. Das ist für mich so ein typisches “Wohlfühlgericht”, das man sowohl im Restaurant als auch mal schnell zuhause machen kann. Aber ehrlich gesagt schmeckt’s im Wirtshaus meistens am besten, vor allem wenn man weiß, dass der Koch sein Handwerk versteht. So ein gutes Schnitzel kann manchmal den ganzen Tag retten.
Ein weiteres Gericht, das ich sehr mag, ist Gulasch mit Nudeln. Da steckt für mich richtig viel Herz drin. Ein gutes Gulasch muss lange schmoren, das Fleisch muss so zart sein, dass es fast von selbst zerfällt. Die Soße sollte schön sämig sein, mit Paprika, Zwiebeln und einem Hauch Kümmel. Das ist so ein Essen, bei dem man Zeit braucht – sowohl beim Kochen als auch beim Essen. Am besten schmeckt’s, wenn es schon einen Tag durchgezogen hat und die Aromen sich richtig entfaltet haben. Die Nudeln dazu dürfen gern einfache Bandnudeln sein, da bin ich nicht wählerisch. Aber die Kombination aus der würzigen Soße und den Nudeln ist einfach unschlagbar. Das erinnert mich immer an Familienessen am Sonntag, wenn der Topf stundenlang auf dem Herd stand und das ganze Haus nach Gulasch duftete. Das sind so Gerichte, bei denen einem beim Essen direkt warm ums Herz wird.
Und als Franke gehört natürlich das Schäufele mit Kloß zu meinen absoluten Favoriten. Das ist für mich fast schon mehr als nur Essen – das ist ein Stück Tradition. Das Schäufele ist in Franken Kult, da gibt’s keine Diskussion. Für alle, die es nicht kennen: Das ist ein Stück Schweineschulter mit der typischen Schwarte, die im Ofen so richtig schön knusprig wird. Das Fleisch darunter ist butterzart, fällt fast vom Knochen, und die Kruste – die sogenannte “Kröchala” – muss richtig krachen, wenn man reinbeißt. Dazu gibt es natürlich einen ordentlichen fränkischen Kloß. Der muss außen schön glatt sein und innen am besten mit einem kleinen Brotkern. Der nimmt die Soße perfekt auf. Apropos Soße: Die ist beim Schäufele mindestens genauso wichtig wie das Fleisch selbst. Ein guter Bratensaft ist Pflicht – schön dunkel, kräftig im Geschmack und nicht zu dünn.
Das Schäufele ist für mich so ein typisches Sonntagsessen in Franken. Das isst man nicht mal eben nebenbei, das ist ein Essen für den besonderen Anlass oder für den gemütlichen Gasthausbesuch mit Freunden oder Familie. Es gehört zum Lebensgefühl hier einfach dazu. Wer einmal in Franken war und kein Schäufele probiert hat, der hat definitiv etwas verpasst. Dazu ein kühles fränkisches Bier – perfekt.
Man könnte also sagen: Mein Lieblingsessen ist eine Mischung aus all dem, was mich ausmacht und wo ich herkomme. Es sind Gerichte, die mich begleiten, seit ich denken kann. Sie sind nicht nur lecker, sondern haben auch eine Geschichte, eine Bedeutung für mich persönlich. Es geht nicht nur um den Geschmack, sondern um das Gefühl, das damit verbunden ist. Essen ist für mich ein Stück Heimat, ein Stück Erinnerung und natürlich auch ein bisschen Genuss im Alltag.
Deshalb kann ich gar nicht wirklich sagen, was das eine Lieblingsessen ist – es sind eben genau diese drei: Schnitzel mit Pommes, Gulasch mit Nudeln und als echter Franke natürlich das Schäufele mit Kloß.
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